Quan

„Quan bezeichnet die Fähigkeit, sich verändernden Umständen anzupassen und daraus Nutzen zu ziehen. So bedeutet quan yi zhi ji […] ein taktisches, schickliches Vorgehen. Quan bezeichnet eher das Potential, das einer Situation inhärent ist, als ein Regelwerk, das unabhängig von der Lage und Situation sich gleich bleibt. Im Kontext von quan ist nichts endgültig. Diese Bedeutungsebene von quan schreibt sowohl der chinesischen Vorstellung des Rechts als auch der Menschenrechte notwendig die Relativität und Situativität ein. Auch die Macht (權力, quan li) unterscheidet sich von der Kraft (力, li) dadruch, dass sie im Gegensatz zu dieser keine statische, sondern eine konstellative Größe darstellt. Wer das konstellative und situative Potential ausnutzt und ausschöpft, gelangt zum Besitz der Macht. Die Macht kommt nicht einer Subjektivität, sondern der Situativität zu. Sie hängt nämlich von der Lage ab.“ (Han, Shanzai S. 14)